"Wo man singt, da laß dich ruhig nieder. - Böse Menschen haben keine Lieder!" Dieses alte Dichterwort war sicherlich der Leitstern, der im Jahre 1895, vor nunmehr 90 Jahren, eine kleine Gruppe älterer und jüngerer Männer und Burschen zusammenführte, um den Verein "Frohsinn" ins Leben zu rufen. - Zur Fahnenweihe auf ihrem 25-jährigen Jubiläumsfest im Jahre 1920 haben sie damals auf ihr Banner neben dem uralten Sangeszeichen, der Harfe, die sinnvollen Worte gesetzt: Frohsinn - Scherz - Einigkeit - Liebe.
Der ehrliche Wunsch jedoch, das deutsche Volkslied im Chorgesang zu pflegen, ging erst viele Jahre später in Erfüllung. Aber die Männer des Vereins waren keineswegs müßig. Man traf sich öfters in geselliger Runde, wobei aber nicht nur die "Sitz- oder Trinkfestigkeit" (leider dem Verein lange Zeit anrüchig anhaftend) erprobt wurde. Viele Stunden der Freizeit, manche langen Winterabende wurden in jedem Jahr geopfert, um ein anderes Kulturgut, ich möchte sagen, gleichrangig mit dem Gesang zu pflegen, nämlich das Laienspiel auf der Bühne. Es verging kein Winter, wo nicht junge Männer und Mädchen des Vereins abwechselnd mit denen des Turn- und späteren Sportvereins um die Weihnachtszeit ein echtes Volksstück auf der einfachen und schlichten Dorfbühne aufführten. Und mit welcher Begeisterung, mit welchem Eifer waren sie dabei! Es war noch ein echter Wetteifer im Dorf, und jeder gab sein Bestes. Manch einer hätte bei entsprechender schulischer Förderung und Ausbildung einmal als Schauspieler auf einer größeren Bühne stehen können. Schon Wochen vorher freute sich jung und alt auf diese Theaterstunden, und noch lange nach den Aufführungen sprach man davon. Wer selbst schon auf der Bühne gestanden oder ein Laienspiel eingeübt hat, der allein weiß, welche Kleinarbeit, welcher Fleiß und welche Opfer nötig sind, bis ein Stück endlich seine Premiere feiern darf. - Doch auch die Geselligkeit kam stets zu ihren Recht. Der "gemütliche Abend", heute noch Kernstück im Vereinsleben, und viele gesellige Stunden des Frohsinns, des Scherzes, der Einigkeit und Liebe förderten den Geist der Zusammengehörigkeit der Vereinsmitglieder. Der erste und zweite Weltkrieg brachten zwangsläufig eine Unterbrechung des Vereinslebens. Die Reihen hatten sich jedes Mal stark gelichtet; denn mancher treue Vereinsbruder hatte sein junges Leben für Heimat und Vaterland geopfert. Ihrer und aller verstorbenen Vereinsmitglieder wollen wir an dieser Stelle ehrend gedenken. - Immer wieder mußte von vorn angefangen werden, aber stets war es der echte Vereinsgeist, der weiter half.
Am 30. Dezember 1946 traf man sich wieder zur 1. Jahreshauptversammlung. Man war fest entschlossen, den alten Geist des Vereins neu entstehen zu lassen. - Der bereits seit dem 9. Januar 1938 amtierende 1. Vorsitzende, Josef Pistor, der schon in jungen Jahren ein begeistertes Vereinsmitglied war, wurde wieder einstimmig in seinem Amt bestätigt. Er appellierte in dieser ersten Nachkriegsversammlung an die Vereinsmitglieder, auch weiterhin fest und treu zum Verein zu stehen und die alte Tradition zu wahren. Er rief besonders die Jugend zu eifriger Mitarbeit auf. Man schulde es den toten und allen gefallenen Mitgliedern. - Trotz Kriegseinsatz und Gefangenschaft nahm Josef Pistor mit jugendlichem Eifer die Vereinsarbeit wieder in die Hand. Wir alle schulden ihm Dank, daß er mit Energie und Tatkraft den Verein nach einem der mörderischsten aller Kriege wieder aufbaute und zu neuer Blüte brachte. Erstaunlich viele Jugendliche konnte er gewinnen. Seinen freiwilligen Rücktritt am 30. Dezember 1948 begründete er damit, der überwiegend aus jungen Männern bestehende Verein brauchte einen ebenso jungen Vorstand.
Diese Uneigennützigkeit ist ihm besonders hoch anzurechnen. Man war zunächst gar nicht bereit, auf seine Kandidatur zu verzichten, doch erfüllte man schließlich nach langem Hin und Her seinen Wunsch und wählte zum neuen 1. Vorsitzenden den damals 26-jährigen Josef Wagner, unseren Festschirmherrn, zum 75-jährigen Jubiläum 1970. Mit jugendlichem Feuereifer, aber auch mit Besonnenheit und kluger Weitsicht, nahm er die Geschicke des Vereins in seine Hand. Unter seiner zweijährigen Leitung ging ein schon lange gehegter Wunsch, sich innerhalb des Vereins gesanglich zu betätigen, in Erfüllung. Auf seine Initiative hin wurde in einer außerordentlichen Versammlung im Mai 1949 der Beschluß gefaßt, einen Männerchor ins Leben zu rufen. Dafür gebührt ihm besonderer Dank. Damit konnte der Verein endlich an seine eigentliche Aufgabe, das deutsche Lied zu pflegen, herangehen. Der erste Dirigent, Herr Hauptlehrer Kahlig, der leider allzu früh von uns geschieden ist, hat sich große Mühe gegeben, den Chor über die ersten schwierigen Hürden zu bringen. Er scheute kein Opfer und keine Mühe und war mit frohem Herzen und tiefer Liebe dem Gesang verbunden.
Sein Nachfolger, Herr Lehrer Josef Geisz, führte nur kurze Zeit den Dirigentenstab. Da es überhaupt zu dieser entscheidenden Wende im Vereinsleben kam, ist wohl neben Josef Wagner dem damaligen Vorstandsmitglied und ab 1951 bis 1966 amtierenden 1. Vorsitzenden Willi Losacker zu verdanken. - Lebensfähig wurde der junge Chor, als man in der Jahreshauptversammlung am 30. Dezember 1951 den seitherigen Verein "Frohsinn" in den MGV "Frohsinn" umbenannte und dem deutschen Sängerbund anschloss. Auf Willi Losackers Anregung hin kam es im Sommer 1964 zur Veranstaltung eines Waldfestes an einer historischen Stätte, am Fuße des Meienberges (Hains), auf dessen Kuppe sich in Waldesgrün die Mauerreste unserer einst stolzen Ritterburg, der "Maienburg", erheben. Man konnte es beinahe als glücklichen Zufall bezeichnen, daß ein Jahr später das 70-jährige Bestehen des Vereins an dieser geschichtlich bedeutsamen Stätte gefeiert wurde. In seiner Festrede wies Hauptlehrer Josef Strieder darauf hin, daß gerade die Herren einstiger Burgen und Schlösser ein offenes Ohr für edlen Gesang, verbunden mit Spiel und Tanz hatten. Sänger zogen von Burg zu Burg, von Schloß zu Schloß und brachten Kunde aus der weiten Welt, von Krieg, Sieg und Niederlage, von Ehren- und Schandtaten, von Mannesmut und Mannestreue. Es erklangen aber auch zu Kythara, Lyra und Schwert, die Weisen des Burgherrn, eines Vaganten oder vielleicht sogar verliebten Einheimischen, um einen vielversprechenden Blick der Angebetenen zu erhaschen. Man sang von reiner Liebe und edler Ritterschaft. - Im Mittelpunkt des Waldfestes stand ein Freundschaftssingen mehrerer Vereine. Zur Umrahmung und Ausgestaltung beteiligten sich der Spielmannszug der freiwilligen Feuerwehr und Leitung unseres hochverehrten Pfarrers, Herrn Josef Giesen - der auch den Kirchenchor mit großem Erfolg dirigierte - die Schuljugend mit verschiedenen sportlichen, spielerischen und tänzerischen Darbietungen und einem Ballonfliegen. Jung und alt kamen schließlich bei frohen Weisen auf dem Tanzboden zu ihrem Vergnügen. - Leider mußte man bereits fünf Jahre später - 1968 fiel das Waldfest wegen des Schützenfestes aus - aus Gründen der Witterung, der sehr schlechten Zufahrtswege, der ungenügenden Beteiligung bei den Vorbereitungsarbeiten u. ä. den mit so großer Begeisterung aufgenommenen schönen Brauch wieder einstellen. Bis zum Jahre 1955 nimmt der junge Chor an insgesamt 8 öffentlichen Veranstaltungen teil. Unter anderem Sängerfeste, Wertungssingen und Feuerwehrfest in Winkels. Hier ist besonders vorzuheben: November 1953: Einweihung des Gefallenen-Ehrenmals in der Kirche zu Winkels.
Durch den allzu frühen Heimgang des Sangesbruders Willi Losacker in die Ewigkeit am 13. April 1966 wurde eine tiefe Lücke in die Reihen der Sangesfreunde gerissen. Fünfzehn Jahre hatte er die Vereinsgeschicke fest in der Hand. Keine Mühe war ihm zu groß, keine Arbeit zu viel. Mit einem stets jugendlichen Elan, aber auch mit einer bewundernswerten Geduld führte er den MGV "Frohsinn" durch schwere Krisenjahre und folgte nur dem einen Ziel und Ideal, dem deutschen Volkslied in der kleinen Dorfgemeinschaft den Platz zu sichern und zu erhalten, der ihm auch heute noch gebührt. Seiner unermüdlichen Tatkraft und seinem rastlosen Eifer gelang es, den Verein aus kleinen Anfängen der Nachkriegszeit zu einer lebendigen echten Gemeinschaft zu formen, einer Sangesgemeinschaft, die bemüht ist, das Leben in unserem kleinen Westerwalddorf und darüber hinaus in der näheren und weiteren Umgebung bei vielen sich bietenden Gelegenheiten mit seinen Beiträgen zu bereichern. Willi Losacker setzte neben Beruf und Familie seine ganze Kraft, sein ganzes Können in den Dienst einer guten Sache. Er war erfüllt von hohen Idealen und trat immer wieder für sie ein. Trotzdem er schon lange leidend war, stand er mit beiden Füßen im Leben, war kein Griesgram, liebte Frohsinn, Scherz und Humor, vor allem aber das Lied. An seinem Grabe legten die Sangesbrüder des Versprechen ab, in seinem Geiste weiter zu singen, fest zusammenzustehen und sein Andenken immer in Ehren zu halten. Nach dem Tode von Willi Losacker führte Martin Uecker zunächst den geschäftsführenden Vorsitz und wurde in der Jahreshauptversammlung 1966 einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Trotz seines vorgeschrittenen Alters übte er diese Amt fast vier Jahre zu aller Verwunderung mit beinahe jugendlichem Eifer treu und gewissenhaft aus. Martin Uecker hat sich um den Verein und sein Fortbestehen verdienst gemacht. Den Dank dafür statteten ihm die Sangesfreunde im Oktober 1969 an seinem goldenen Hochzeitstag mit einem netten Ständchen und Geschenk ab. Unter Richard Jung nimmt der Verein in den Jahren 1960 - 1969 an insgesamt 30 gesanglichen Veranstaltungen teil. Feste Bestandteile im Vereinsleben sind die Jahreshauptversammlungen im Winter, der gemütliche Familienabend innerhalb der Sängerschaft (mit Frauen), zwei Karnevals-Veranstaltungen - letztere am Rosenmontag mit dem traditionellen "Lumpenball" und der jährliche Vereinsausflug. Daneben wirkt der Chor öfters bei der Ausgestaltung ortsüblicher, weltlicher und kirchlicher Festtage, z.B. bei der Eröffnung der Kirmes zusammen mit dem Spielmannszug und den Schulkindern mit anschließendem Fackelzug.
Auf Wunsch werden Hochzeits- und Jubelpaaren zu Ehren Ständchen gebracht, jedes Geburtstagskind unter den Sängern wird bei den wöchentlichen Gesangsproben mit einem gewünschten Lied und dem "Musikalischen Hoch" geehrt. Außerdem wird jedem verstorbenen Sangesbruder im sonntäglichen Gottesdienst mit zwei Liedern die letzte Ehre erwiesen.
Mit diesem verstärkten Chor, dem guten, ausgeglichenen Stimmenmaterial, und einer ansprechenden klanglichen Ausgewogenheit, konnte Richard Jung sich sofort mit Freude und Begeisterung an ein schwieriges musikalisches Gesangstück, ein echtes Kunstwerk, wagen: Echnatons Sonnengesang (1360 vor Christus) für vierstimmigen Männerchor, Klavier und zwei Trompeten (in B), komponiert von Josef Giesen, Pfarrer. Zur Uraufführung kam es am Eröffnungsabend des Festes. Das 75-jährige Jubiläumsfest vom 27./28. Juni 1970 wurde ein voller Erfolg. Das auf dem Schulhof errichtete Zelt konnte die Gäste kaum fassen. Viele Besucher waren gespannt auf die Erstaufführung des von Pfr. Josef Giesen komponierten Werkes "Echnatons Sonnenuntergang". Nach gelungener Darbietung spendete man Richard Jung, seinem Chor und den Mitwirkenden lebhaften Beifall.
1. Vorsitzender Josef Gotthardt hatte sich mit seinem Vorstand große Mühe gegeben, das Fest würdig auszurichten. - Die Festansprache hielt J. Wagner (Schirmherr). Er ließ die nicht alltägliche Entwicklung des sängerischen Lebens in seiner Heimatgemeinde in einem Rückblick auf die vergangenen 75 Jahre lebendig werden. Der Verein habe nicht nur alle tiefgehenden gesellschaftspolitischen Veränderungen gut überstanden, er habe auch als Freudenspender seinen Namen "Frohsinn" Ehre gemacht. - Hptl. Strieder, der bereits auf dem Festkommers durch das Programm geführt hatte, übernahm diese Aufgabe auch am Sonntagnachmittag beim Freundschaftssingen. Am 27. Oktober 1970 wurde das Chorwerk "Echnatons Sonnengesang" unter Stabsführung von R. Jung anlässlich des 6. Kreisliedertages in der Aula des alten Gymnasiums in Weilburg mit großem Erfolg zu zweiten Mal aufgeführt. Unter R. Jung wurden bis Ende 1972 weitere 15 Veranstaltungen besucht. Besonders hervorzuheben sind folgende: 1. Februar 1972: Ständchen zum 60. Geburtstag von R. Jung mit seiner Chorgemeinschaft unter Leitung des Kreischorleiters Herrn Groß 13. Mai 1972: Lieder- und Konzertabend in der Westerwaldhalle Waldernbach unter Regie des MGV "Frohsinn" Winkels mit der Chorgemeinschaft von R. Jung und dem Gastverein MGV "Limburgerhof". - Wiederum wurde zur Begrüßung "Echnatons Sonnengesang" vom MGV "Frohsinn" Winkels unter großem Beifall zu Gehör gebracht. 27. Mai 1972: 25-jähriges Jubiläum des Sängerkreises Oberlahn. 15. November 1972: Ständchen zum 90. Geburtstag von Lehrer Martin Sturm (auch mein ehemaliger Lehrer). Von 1904 - 1948 wirkte er als erfolgreicher Pädagoge in Winkels. Auch der Musikzug beteiligte sich. Doch bereits am 15. April 1973 wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen. - Er möge ruhen in Frieden.
In der Jahreshauptversammlung am 29. Dezember 1972 legte Josef Gotthardt sein Amt als 1. Vorsitzender nieder. Die Krönung seiner Arbeit war sicher die Vorbereitung und Durchführung des 75-jährigen Jubiläumsfestes 1970. Darauf kann er stolz sein, und der MGV "Frohsinn" schuldet ihm Dank.
So nahm M. Hilpisch entschlossen die Geschicke des Vereins in die Hand, ließ sich durch keine Schwierigkeit entmutigen und genießt sicher bis auf den heutigen Tag das Vertrauen der Mitglieder. Bis 15. Juli 1978 beteiligte sich der Verein an weiteren 45 gesanglichen und kulturellen Veranstaltungen unter R. Jung. Besonders hervorzuheben sind folgende: 7. Juli 1973: 75-jähriges Jubiläumsfest des Turn- und Sportvereins Winkels. 8. Dezember 1973: Ständchen zum 40-jährigen Priesterjubiläum von Pfr. J. Giesen. - Der Festgottesdienst wurde mit drei Chören zusammen mit dem Musikzug verschönert. 19. Mai 1974: Frühlingsfest im Ortszentrum Winkels unter Beteiligung der Blaskapelle "Oberlahn", dem Musikzug der Freiw. Feuerwehr, den Männerchören aus Mengerskirchen, Probbach und Winkels, den Schulkindern und dem Kinderchor unter Leitung von Pfr. Giesen. - Für das leibliche Wohl sorgte eine Gulaschkanone mit Erbsensuppe. 26. April 1975: Einweihungsfeier des neuen Bürgerhauses mit "Großem Festabend". 17. Mai 1975: Verschwisterungsfeier zwischen den Musikzügen aus Berkhout und Winkels. 10. - 12. Oktober 1975: 80-jähriges Jubiläumsfest des MGV "Frohsinn" Winkels. Zum Auftakt fand im neuen Bürgerhaus ein "Westerwälder Heimatabend" statt. Er wurde gestaltet von einer Blaskapelle, dem MGV aus Allendorf mit Frauenchor und dem MGV "Limburgerhof". Der damals noch lebende Sangesfreund Martin Uecker war Schirmherr und appellierte eindringlich an die Jugend: "Kommt zum Singen!" Auch die Schuljugend war mit sinngemäßen Prologen, Gedichten und einem Erntetanz beteiligt. Der MGV "Frohsinn" sang "Der kreuzfidele Kupferschmied", begleitet von J. Gotthardt am Amboß und Pfr. J. Giesen am Klavier. Auch ein Theaterstück und Westerwaldlieder fehlten nicht. Den Festgottesdienst am Samstagabend verschönerte der MGV "Limburgerhof". - Es folgte ein großer Kommersabend im Bürgerhaus. Er wurde mitgestaltet von den o.a. beiden Chören und dem gemischten Chor "Cäcilia" Probbach, einer Tanzkapelle und einer Mädchenriege vom TuS aus Hattingen. Der Sonntagmorgen brachte ein großes Schauturnen derselben Mädchenriege. - Beim Frühschoppen gab es Musik-Einlagen der beiden Chöre und von unserem Kinderchor. - Das gelungene Jubiläumsfest trug ganz die Handschrift von unserem Boß Manfred mit seinem Stab und den eifrigen Helferinnen und Helfern. 14. Dezember 1975: Der über die Grenzen unserer Heimat bekannte Knabenchor "Limburger Domsingknaben" gab im Bürgerhaus ein Adventskonzert alter und neuer Meister, - sicherlich für alle ein Ohrenschmaus! (Auch Andreas Strieder war in diesem Chor). 20. Dezember 1975: Die Weihnachtsfeier wurde diesmal musikalisch verschönert, einmal durch ein Klavierkonzertstück, dargeboten von Christoph Strieder, anschließend durch ein vierstimmiges Konzertstück: am Klavier Frau Lieselotte Strieder und Sohn Christoph und ein 2-stimmiges Adventslied, einstudiert von L. Strieder. - Durch ihr Klavierspiel und Vortragen mehrerer zweistimmiger Advents- und Weihnachtslieder durch Sängerfrauen und z. T. auch Sängern, dem viele Stunden zum Einüben vorausgehen, hat Frau L. Strieder schon 25 Jahre wesentlich zur Verschönerung und Bereicherung dieser jährlichen Advents- und Weihnachtsfeier und auch anderer kultureller und geselliger Veranstaltungen im Dorf beigetragen. - Dafür gebührt ihr Dank. Auch sei an dieser Stelle einmal Manfred Hilpischs rechte Hand, Marlies Reiferth, erwähnt, die schon jahrelang zur Vorbereitung, Durchführung und Mitgestaltung unseres Vereins ihren Beitrag leistet. - Ihr zur Seite steht oft als Manager und Unterstützer bei der Führung durch das Programm Arnold Losacker, der übrigens als kommender Vizedirigent sein Können schon einige Mal unter Beweis gestellt hat. - Habt beide vielen Dank! - Die Reihe von vielen Helferinnen und Helfern könnte hier fortgesetzt werden, doch das würde zu weit führen. Sie alle sind in unsere Dankesabstattung einbezogen. 4. Januar 1976: Einweihung des neuen Kindergartens.
27. - 30. Mai 1976: Ausflug nach Scharnitz in Österreich.- Höhepunkt war ein "Tiroler Abend" im Tiroler Hof mit Original-Trachtenkapelle. Der Samstagabendgottesdienst wurde von unserem Chor mitgestaltet. - Auf der Rückreise führte uns Jürgen Strieder durch München und zeigte uns eine Reihe von Sehenswürdigkeiten. - Viele erinnern sich noch an die glückliche Begegnung mit Kardinal Döpfner. 4. Februar 1977: Konzert in der Mehrzweckhalle in Merenberg - anlässlich des 40-jährigen Chorleiterjubiläums von R. Jung - mit seiner Chorgemeinschaft: Allendorf, Reichenborn, Wirbelau und Winkels. 26. Februar 1977: Ständchen zur Goldenen Hochzeit von Josef Pistor und Frau. J. Pistor war langjähriger Vorsitzender des MGV "Frohsinn". 28. Juni 1977: Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an R. Jung 28. - 29. April 1978: Fahrt nach Limburgerhof anlässlich des 75-jährigen Vereinsjubiläums unseres Partner-Chores.
Da die Chorproben am Sonntagvormittag immer mangelhafter besucht wurden, sah sich der Vorstand gezwungen, diese auf einen Wochentag zu verlegen, was wiederum R. Jung nicht möglich war. Er bat daher zu Beginn der Sommerpause - sicherlich waren auch Altersgründe, sowie körperliche und geistige Überlastung, mit ausschlaggebend-, der Vorstand solle sich nach einem möglichst jüngeren Chorleiter umsehen. Nach einem darauffolgenden Gespräch mit Markus Gotthardt (einer unserer Organisten), erklärte sich dieser bereit, unseren Chor zu übernehmen. Bis zum 22. Oktober 1980 nahm der Verein an 16 Veranstaltungen teil. Es werden auch hier nur die erwähnenswertesten hervorgehoben: 16. Dezember 1978: Abschied von R. Jung. In der Weihnachtsfeier wurde R. Jung verabschiedet und geehrt. Als Abschiedsgeschenk überreichte ihm M. Hilpisch ein Ölgemälde. Den Höhepunkt aber bildete die Aushändigung einer Urkunde, worin er zum Ehrenmitglied und Ehrenchorleiter ernannt wurde. - Diese Ehrung hatte er verdient. Richard versprach, auch in Zukunft die Verbindung zum MGV "Frohsinn" Winkels, dem er über 18 Jahre als Chorleiter vorgestanden und mit dem er und seine Gattin so viele schöne Stunden verlebt habe, aufrechtzuerhalten. "Habe Dank lieber Richard, für deine jahrelange unermüdliche Arbeit. Du warst für uns nicht nur ein guter Chorleiter, sondern auch ein fröhlicher Gesellschafter". 30. November 1979: Ständchen zur Diamantenen Hochzeit von Martin und Anna Uecker. 22. Oktober 1980: Ständchen zum 90. Geburtstag von Helene Hannes. - J. Strieder stellte Höhen und Tiefen ihres bewegten Lebens heraus und gratulierte im Namen des MGV "Frohsinn".
30. Dezember 1980: Unser Pfarrer ist tot. Nach langer, schwerer Krankheit verstarb Pfarrer Josef Giesen. Am 3. Januar wurde er unter großer Beteiligung der Bevölkerung bei Blitz, Donner und Hagel (solch ein Unwetter bei einer Beerdigung hatte man in Winkels noch nicht erlebt - über 30 Schirme gingen zu Bruch!) zu Grabe getragen. "War das ein Zeichen von oben?", fragten sich viele. "Das war dem Josef seine letzte Predigt!", meinte ein Pfarrer aus der Nachbarpfarrei. An dem vorangegangenen Requiem in der Pfarrkirche - der MGV "Frohsinn" sang: "Herr, Deine Güte reicht so weit . . ." - beteiligten sich neben der Bevölkerung und den Ortsvereinen mit Fahnen eine Abordnung des Bischofs aus Limburg und viele Geistliche. - In der Predigt und den Reden im Anschluß an den Gottesdienst wurden die Verdienste des Verstorbenen, vor allem auf musikalischem Gebiet, gebührend gewürdigt. - Möge ihm der Herrgott Ruhe und ewigen Frieden schenken. Unter Wilbert Schnee wurde bis Ende 1984 an 39 öffentlichen Veranstaltungen teilgenommen. Nachstehend die erwähnenswertesten: 24. Oktober 1981: Oktoberfest unter dem Motto "Bayern im Westerwald" mit dem MGV aus Fussingen. - Den traditionellen Faßanstich nahmen der neue Bürgermeister R. Becker und sein Vorgänger H.-J. Stargardt vor. Durch ein bayrisches Folkloreprogramm auch mit Darbietungen von Vereinsfrauen führten - wie schon so oft - Marlies Reiferth und Bernd Eckert. 11. April 1982: Platzkonzert zusammen mit dem Musikzug der Freiw. Feuerwehr auf dem alten Schulhof anlässlich der Einweihung des Pfarrzentrums "Pfarrer-Josef-Giesen-Haus". 18. - 19. September 1982: Ausflug nach Limburgerhof. Ein bunter Abend stand unter dem Motto "Zehn Jahre Freundschaft Limburgerhof - Winkels". Die gesanglichen Darbietungen unseres Chores wurden von F. Hörle (einem gebürtigen Winkelser und Ehrenvorsitzenden vom MGV "Limburgerhof") lobend als Leistungssteigerung unter unserem jetzigen Dirigenten W. Schnee in ein außergewöhnlich positives Licht gerückt. - Alle freuen sich schon auf die Begegnung im Mai 1985 zu unserem 90-jährigen Jubelfest. 12. Juni 1983: Erstes großes Pfarrfest auf dem neuen Schulhof. Unser Chor trug zur Verschönerung des Festgottesdienstes bei. - Ohne zu übertreiben kann man sagen: "Es war großartig!" 2. September 1984: Ständchen zur Verabschiedung von Pfr. A. Seelbach auf dem alten Schulhof. 8. September 1984: Einführungsgottesdienst von Pfr. G Thiedemann (Patronatsfest) unter Mitgestaltung von unserem Chor. - Anschließend Empfang im Pfarrzentrum.
Ich komme zum Schluß: Es muß noch mal hervorgehoben werden, daß unter unserem langjährigen Vorsitzenden M. Hilpisch mit seinem rührigen Vorstand die örtlichen Veranstaltungen einfach an Niveau gewonnen haben. - Auch bemüht sich der Vorstand um einen gesunden Ausgleich für die passiven Mitglieder, gedacht sei an die gemeinsame Weihnachtsfeier und die zweijährigen Ausflüge. Unser Chor hat in den vergangenen vier Jahren zahlreiche junge Sänger gewonnen. - Sicher ist das mit ein Verdienst von unserem Dirigenten W. Schnee. Dank seiner vorzüglichen Arbeit hat der MGV "Frohsinn" heute eine beachtliche Stärke erreicht. Dafür gebührt unserem Chorleiter besonderen Dank. Möge uns seine Schaffenskraft noch viele Jahre erhalten bleiben!
Alle Vereinsmitglieder aber sind aufgerufen, den Vorstand bei der Vorbereitung und Durchführung der vielseitigen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr tatkräftig zu unterstützen. Und damit wünsche ich unserem MGV "Frohsinn" für die kommenden Festlichkeiten im Jubiläumsjahr einen guten Verlauf und viel Erfolg! Josef Strieder Hauptlehrer a.D.
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